Dienstag, 18. Oktober 2016

Vorgeschichte Kapitel 1

1. Funken

Lucy


Es war ein schöner, frischer Tag, die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und Lucy stand mit verschränkten Armen und nachdenklichem Gesichtsausdruck draußen vor dem Haus. Ihr Blick war gen Himmel gerichtet und die Zahnrädchen in ihrem Hirn ratterten nur so vor sich hin.
Joel ging ihr langsam aber sicher ganz gewaltig auf den Keks. 
Er wollte schon wieder mit ihr reden! Und immer über das gleiche Thema. Dieses nervtötende, lästige Individuum von einem Idioten. Warum hatte sie sich nochmal überhaupt mit ihm abgegeben? Ach ja weil sie Informationen gesucht hatte. Sie seufzte, blickte dem Älteren wieder ins Gesicht und löste ihre Arme aus der Verschränkung.
„Aber es betrifft sie auch und du weißt ganz genau dass wir es ihr eigentlich erzählen sollten!“, erhob er wieder das Wort und belästigte sie mit seinen verdammten Quengeleien. „Ich habe nein gesagt und damit Schluss.“, fauchte sie ihm zur Antwort entgegen, doch da blickte er auch schon unglücklich seitlich zu Boden und erwiderte wie ein getretenes kleines Hündchen: „Ich dachte sie wäre dir wichtig… und trotzdem tust du ihr sowas an, verletzt und missbrauchst ihr Vertrauen… das wird ihr armes, kleines Herz brechen sobald sie es herausfindet… sicher wird sie wieder tagelang weinen… wer weiß vielleicht… würde sie sich sogar etwas antun… so zart besaitet wie sie ist…“
Was…. Waaaaaas…? Was tat er da gerade?! Wie konnte er es wagen so an ihr Gewissen zu appellieren! Dieser verdammte hinterhältige… Lucy wusste ganz genau dass Eilin nicht so ein Weichei war. Trotzdem sah man ihrem Blick ganz deutlich an, dass sie mit sich zu hadern begann.



Aber nein! Sie würde es ganz gewiss nicht so weit kommen lassen, dass sie sich von ihrem Gewissen umstimmen ließ! Auf gar keinen Fall! Sie würde es Eilin irgendwann sagen aber im Augenblick konnte sie die Einmischung der Älteren nicht gebrauchen. Und sie war sich ziemlich sicher, dass diese sich einmischen würde. Sie hatte sich schließlich auch eingemischt als es um sie und Ren gegangen war!
Verärgert und etwas überhastet fuhr sie Joel an: „Sie wird es schon noch früh genug erfahren! Aber nicht jetzt und das ist mein letztes Wort!“ und damit lief sie auch schon davon. Naja sie bemühte sich ruhig zu gehen aber ihr Gesichtsausdruck war deutlich verstimmt und sie wäre am liebsten los gelaufen damit sie es sich nicht doch noch anders überlegte. Glücklicherweise schien Joel ihr nicht folgen zu wollen und drehte lieber um, um zurück ins Haus zu gehen. Sie konnte sein resignierendes Seufzen geradezu hören! Verdammter Joel.


Aber sie wollte nicht weiter darüber nachdenken und schon gar nicht am Ende noch zu dem Entschluss kommen Eilin irgendetwas zu erzählen! Soweit würde sie es nicht kommen lassen. Wo sie aber in Gedanken nun ohnehin schon in Richtung einer gewissen anderen Person wanderte und eigentlich auch schon auf dem Weg… warum nicht zu ihm fahren? Hastig tippte sie eine kurze SMS, steckte ihr Handy in die Tasche und machte sich auf den Weg zu ihm.
Eine gute Stunde später war sie auch schon in der Straße angekommen, schlenderte bemüht ruhig auf das moderne Haus zu. Ihr Herz schlug etwas schneller als sonst, sicher nur wegen der Aufregung. Aber ganz gewiss nicht weil sie irgendwelche Gefühle oder ähnliches hatte! Lucy doch nicht. Niemals.


Das wäre auch keine sonderlich gute Idee… vor allem wenn sie bedachte um wen es dabei ging. Immerhin benutzten sie sich nur gegenseitig! Ja genau so war es. Er benutzte sie aber nur weil sie es zuließ und weil sie ihn auch benutzte. Aus keinem anderen Grund.
Trotzdem zögerte sie einen Moment mit einem etwas unsicheren Blick als sie vor seiner Haustür stand. 
„Ach jetzt stell dich nicht so an.“, murmelte sie sich selbst gut zu, schnaufte kurz und strich sich dann das Haar mit einer spielerischen Geste aus dem Gesicht. Genau so hatte ihre Mutter es auch immer getan! Nur dass die längere Haare gehabt hatte… und eine Bitch gewesen war. Lucy hingegen… naja vielleicht war sie auch kein Engel aber sie war nicht so schlimm wie ihre Mutter. Zumindest nicht was Männer anging.
Aber sie war ein genauso heißer Feger oh ja.
Oh ja ich habs drauf!


Wie auch immer, sie sollte sich auf das Wesentliche konzentrieren. Ein kurzer Blick auf ihr Handy verriet ihr, dass sie einfach reinkommen konnte. Er hatte geschrieben. Ihre Mundwinkel zuckten leicht und ihr Magen kribbelte ein wenig vor Aufregung. Dabei sollte sie nicht aufgeregt sein! Aber er war nun mal wichtig und in der kriminellen Szene auch sehr weit oben… deshalb hatte er ihr auch weiterhelfen können in Hinsicht auf den Mord an ihrem Vater…
Bei dem Gedanken verdüsterte ihr Blick sich ein klein wenig aber sie hatte sich schnell wieder im Griff, klingelte und konnte die Tür nach kurzen Warten und dem daran folgenden Geräusch des Türöffners aufdrücken.
Wo war er? In seinem Wohnzimmer? Wahrscheinlich. Bemüht gelassen schlenderte sie auf die Tür zu und da saß er auch schon… Tyson Knight. Er sah so sexy aus wie immer! Sie konnte regelrecht spüren wie sie weich wie Butter unter seinen intensiven Blicken dahin schmolz. Und dieses Grinsen….


„Lucy? Sobald du das Starren beendet hast wäre ich dir sehr verbunden wenn du mir den Grund deines Besuchs nennen würdest.“ Seine nach heißen, erotischen Stunden klingende Stimme rief ein paar Erinnerungen an vergangene Nächte in ihrem Kopf hervor. Und scheinbar auch in ihrem Körper. Ein angenehmes Schaudern durchfuhr diesen und ein schmales, kokettes Grinsen zog sich in Folge dessen über ihre Lippen. „Ach weißt du… besprechen wir das doch später~“, raunte sie ihm verführerisch zu, hatte den Grund ihres Besuchs tatsächlich schon wieder vergessen.
Hatte es überhaupt einen gegeben?
Tyson hob zwar kurz eine Augenbraue, verzog die Lippen jedoch sehr schnell doch noch zu einem verlockenden, schmalen Lächeln. Gott wer würde da nicht wie ein Zuckerwürfel in heißem Kaffee zergehen? Jeder klar denkende, nicht bis über beide Ohren verschossene Mensch wahrscheinlich. Aber im Augenblick dachte die Rostrothaarige über sowas nicht nach, wollte es gar nicht wissen und folgte der Bewegung des Älteren lieber mit intensiven Blicken als dieser sich gemächlich erhob und auf sie zuschritt.
Wie konnte man sich nur so elegant und erotisch bewegen! Sie fühlte sich wie… wäre sie nicht sie hätte sie wohl gedacht ‚wie das Schaf dem bösen Wolf gegenüber‘ aber Lucy war nun mal wer sie war und deshalb betrachtete sie sich selbst als Raubkatze. Das geschah natürlich alles nur weil sie die Zügel in den Händen hatte.
Als er schließlich vor ihr stand, seine starken männlichen Hände auf ihre Hüften legte senkten ihre Lieder sich langsam und sie schmiegte sich auffordernd gegen seinen Körper, schlang die Arme locker um seinen Hals. Seine Lippen näherten sich den ihren, er beugte sich vor während sich sein Arm zeitgleich um ihre Taille legte.


Der Kuss war wie eine süße, gefährliche Versprechung, wie ein heißer, prickelnder Sommernachtstraum in tausend und einer Nacht. Vielleicht etwas zu philosophische Gedanken wenn man bedachte dass Lucy ihn ja nur ‚benutzte‘ und es ganz gewiss nicht andersrum war und sie benutzt wurde...
Seine Hände strichen sanft über ihre Haut, die Arme hinauf, bis seine Hand an ihrer Schulter angelangt war und er den Kuss langsam löste. Der intensive Blick mit dem sie nun angestarrt wurde, brachte sie noch halb um den Verstand. Er sah so verdammt gut aus…


Wie schon so oft bemerkte Lucy gar nicht wirklich wie ihr geschah, da lagen ihre Klamotten – und die des Dunkelhaarigen – auch schon überall verteilt auf dem Boden und sie hatten sich längst auf das Sofa verzogen. Das Licht war aus, draußen war es längst dunkel geworden und nur die Kristallförmige, rote Lampe auf dem Tisch erleuchtete den Raum noch mit einem sanften, roten Licht. Eine prickelnde, Gänsehauterregende Stimmung schwang durch die Luft, während die Beiden ihre Spielereien fortsetzten, sich wie schon so oft immer näher kamen.




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Verwendete neue Sims:
Joel Santos von Glaskatze
Tyson Knight von Blütenhonig

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